Grundlagen der Ergonomie

Arbeit in Bewegung

Ergonomischer ArbeitsplatzErgonomie als Zweig der Arbeitswissenschaft beschäftigt sich mit dem Verhältnis von Mensch, Arbeit und Technik. Ihr Ziel ist es, Lösungen zu entwickeln, die dem Wandel der Arbeit und den Problemen bzw. Bedürfnissen der Menschen gerecht werden.

So haben sich etwa parallel zum Einzug der Informationstechnologie in die Arbeitswelt gerade Muskel- und Skeletterkrankungen zur Volkskrankheit entwickelt. Nach Umfragen verschiedener Krankenkassen klagt jeder Zweite über Rückenbeschwerden, Fehltage sind überwiegend auf Rückenerkrankungen zurückzuführen – meist auf Grund von Fehlhaltungen und mangelnder Bewegung.

Vor allem mit unzulänglichen und schlecht eingestellten Arbeitsmitteln (Tisch, Stuhl, Tastatur, Bildschirm), die zu ungesunder starrer Haltung, aber nicht zur Bewegung animieren, steigt nach Untersuchungen von Arbeitsmedizinern das Risiko zu erkranken. Sie propagieren deshalb: Bewegung am Arbeitsplatz, damit die Muskulatur fit bleibt!

Ein perfekter ergonomischer Arbeitsplatz muss sich dem einzelnen Menschen, seiner Arbeitsaufgabe und seinem Bedürfnis nach Bewegung und Abwechslung anpassen – am besten mit Möbeln, die auf Bewegung und Bewegungslust reagieren und zu noch mehr Bewegungen inspirieren!

Anatomie

Die Wirbelsäule

Die Wirbelsäule ist keine starre Säule, sondern eher vergleichbar mit einer Gliederkette. Das Rückenmark durchläuft in einer Nervenbahn Ihren Wirbelkanal, die Säule trägt den Kopf, die Rippen und die Gliedmaßen. 7 Halswirbel, 12 Brustwirbel, 5 Lendenwirbel, 5 Kreuzbeinwirbel und 5 Steißbeinwirbel bilden von der Seite aus betrachtet eine Doppel S-Form.

Diese macht den Körper nicht nur beweglich, sondern stützt ihn auch in seinem aufrechten Gang. Während Steißbein und Kreuzbein allerdings starr miteinander verwachsen sind, sorgen zwischen den anderen Wirbeln insgesamt 23 Bandscheiben für die Beweglichkeit und wirken gleichzeitig wie Stoßdämpfer entlastend auf Druck und Stoß.

Seitenansicht Wirbelsäule

Die Bandscheiben

Eine Bandscheibe besteht aus einem elastischen und zugleich festen Faserring und einem weichen Kern mit gelartiger Flüssigkeit. Gleich einem gut mit Wasser gefüllten Kissen sorgt die Bandscheibe bei den jeweiligen Bewegungen für eine gleichmäßige Verteilung der Belastungen.

Da sie keine Blutgefäße besitzt, wird die Bandscheibe durch das umgebende Gewebe ernährt. Wie ein Schwamm saugt sie bei Entlastung Nährstoffe auf und gibt verbrauchte Nährflüssigkeit bei Belastung wieder ab. Weil der Stoffwechsel in den Bandscheiben also nur über Bewegung funktioniert, ist eine wechselhafte Be- und Entlastung der Wirbelsäule wichtig. Langes unbewegliches Sitzen ist aus diesem Grunde genauso ungesund wie zu lange Bettruhe.

Demografik Bandscheiben

Die Muskulatur

Die wesentliche Voraussetzung für einen gesunden und leistungsfähigen Rücken ist eine kräftige und harmonisch ausgebildete Muskulatur. Die Muskeln im Rücken- und Bauchbereich ermöglichen nicht nur die aufrechte Haltung, sie schützen dabei vor Überlastung der Bandscheiben und Knochenstruktur.

Allein die Bewegung fördert Kraft, Ausdauer und Flexibilität der Muskulatur. Fehlen diese Reize – wie etwa bei einseitig sitzender Lebensweise – erschlaffen die Muskeln. Ungewohnte Belastungen können dann leicht zu schmerzhaften Verspannungen führen. Tatsächlich ist eine schwach ausgebildete Rückenmuskulatur weit häufiger der Grund für Rückenschmerzen als etwa ein Bandscheibenvorfall.

Frau sitz auf Sitz-Steh-Hilfe
Bewegung

Bewegung ist alles

Der Mensch ist nicht für das Sitzen geschaffen – und doch sieht die Realität heute ganz anders aus. Gehen und Laufen wird oft nur noch dazu genutzt, um von einem Sitzplatz (zu Hause) zum nächsten (bei der Arbeit) zu gelangen. Rückenschmerzen sind die Folge. Angst vor Schmerzen durch „falsches Bewegen“ führt schnell zu noch mehr Bewegungsmangel und Schonung – doch das ist völlig verkehrt. Falsches Bewegen gibt es nicht, ein lebendiger Organismus muss ständig in Bewegung sein, um fit zu bleiben. So sind beispielsweise trotz harter körperlicher Anstrengung Möbelpacker weit weniger von Rückenproblemen geplagt als Menschen am Schreibtisch.

Ergonomische Möbel zu Hause und am Arbeitsplatz können hier sehr hilfreich sein: Sie erlauben Bewegung nach Lust und Laune. Sie passen sich unserem Bedürfnis nach Bewegung und Abwechslung an und bringen Schwung und Dynamik in den Tag.

Schwung von Kopf bis Fuß

Kennen Sie das? Sie sitzen am Schreibtisch, und irgendwann ist der Kopf einfach leer. Das Gefühl trügt nicht. Wenn wir unbeweglich sitzen, läuft unser Kreislauf auf Sparflamme. Das Blut folgt der Schwerkraft und fließt aus den Beinen nur mühsam zurück in Richtung Herz und Hirn.

Der innere Drang nach einem Spaziergang ist zwar in diesem Moment eine gesunde Reaktion, eine praktische Lösung jedoch sind Möbel, die den Körper schon während der Arbeit zur Bewegung animieren: Das Transportsystem des Blutes bliebt in den Beinvenen in Schwung, das Herz kann wieder reichlich Blut pumpen und der Kopf zum Denken bekommt genügend Sauerstoff, um klaren Verstand zu beweisen.

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